Kontrolle – ein Teufelskreis

Kontrolle – der Tod jeder Lebendigkeit

Versuchst du deine Angst zu kontrollieren, umschlingt sie dich wie ein eisernes Band und ohne dass du es bemerkst – wirst du von ihr kontrolliert. Sie flüstert dir Zweifel zu, lässt dich im Hamsterrad der Sorgen rennen und raubt dir den Atem. 
Kontrolle ist ein trügerisches Spiel. Je mehr du dich bemühst, das Steuer deines Lebens fest in der Hand zu halten, desto mehr entgleitet es dir. Hast du das schon wahrgenommen?

Die Illusion deines Egos

Dein Ego gaukelt dir vor, alles im Griff haben zu müssen. Entscheidungen treffen, den Ablauf diktieren, Sicherheit erzwingen. Doch diese Illusion zerbricht an der harten Realität. Unzufriedenheit nagt an deinem Inneren, denn deine Pläne scheitern, deine Erwartungen werden enttäuscht und du fragst dich natürlich warum? Du hast doch alles getan, dass es funzt. Du machst sogar Dinge, die dich gar nicht angehen – doch du willst ja, dass es klappt, damit es dir dient und dir damit gut geht. Du versuchst krampfhaft einzugreifen, manipulierst und kämpfst gegen die Strömung des Lebens. Im schlimmsten Fall glaubst du, es wären deine Eingebungen und fällst eins um andere wieder darauf ein.

Der einzige Ausweg – Hingabe

Gib die Kontrolle auf, höre auf, gegen die Natur deines Seins anzukämpfen. Erlaube dir, die Angst zu fühlen, ja, sie sogar zu umarmen. In diesem Akt der Hingabe liegt die Kraft der Transformation. Du denkst jetzt vielleicht, ich habe sie nicht mehr alle. Doch habe ich.
Oftmals versuchen wir, unsere Ängste und Sorgen zu kontrollieren, sie zu unterdrücken oder wegzudrücken. Doch dies ist ein Kampf gegen die Natur unseres Seins. Sie ist ein Teil von uns, und sie zu bekämpfen, bedeutet, gegen uns selbst zu kämpfen.
Der Schlüssel zur Transformation liegt in der Hingabe. Dies bedeutet, die Kontrolle aufzugeben und die Angst zuzulassen. Es bedeutet, sich der Angst zu stellen und sie mit offenen Armen zu empfangen. In diesem Akt der Hingabe liegt eine immense Kraft. Hier sind so viele Kraftquellen von dir versteckt und sie kommen nie zutage, weil du sie mit deiner Angst verdrängst.
Die Angst zu umarmen, ist kein Eso-Geschwubbel und bedeutet nichts anderes, sie als einen Teil von uns anzunehmen, zu akzeptieren.
Wenn du deine Angst umarmst, kämpfst du nicht mehr gegen dich und die Situation, in der du dich befindest.

Wie umarme ich meine Angst?

Werde dir deiner Angst bewusst. Der erste Schritt ist, deine Angst zu erkennen und zu benennen. Was genau macht dir Angst?

Akzeptiere deine Angst. Anstatt deine Angst zu bekämpfen, versuche sie zu akzeptieren. Sie ist ein Teil von dir, und es ist okay, Angst zu haben.

Atme tief durch. Wenn du Angst hast, atme tief und bewusst ein und aus. Atme genau an die Stelle, wo du die Angst in deinem Körper spürst. 

Die Angst umarmen ist ein Prozess

Es ist wichtig, dich immer wieder zu erinnern, dass die Angst zu umarmen ein Prozess ist. Es braucht Zeit und Geduld, um vor der Angst nicht zurückzuschrecken, es braucht Zeit, die Angst nicht zu verdrängen. Uns wurde es nicht anders beigebracht, vielleicht kennst du so typische Aussagen wie: Wieso hast du denn jetzt Angst? Du brauchst keine Angst haben. Angst ist eine Ablenkung, du bist nicht committet. Augen zu und durch.
Ich bekomme gleich nen Brechreiz beim Schreiben, doch in ferne Vergangenheit gehörte ich auch zu dieser Gattung Mensch.

Meine Erfahrung ist, mit jedem Schritt, den du in Richtung Hingabe machst, wirst du freier und glücklicher werden.

Angst ist eine natürliche Emotion.

Die Angst zu bekämpfen, ist ein Kampf gegen die Natur deines Seins.

Der Schlüssel zur Transformation liegt in deiner Hingabe.

Die Angst zu umarmen bedeutet, sie als einen Teil von dir zu akzeptieren.

Die Angst zu umarmen, ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert.

Hat das Ganze einen Haken? Ja. Die meisten verstehen nicht, was Hingabe ist oder haben Angst vor der Hingabe. Da kann ich immer nur wiederholen, am Fühlen ist noch niemand gestorben, obwohl man dabei tausend Tode stirbt.

 

Mit Hingabe lassen wir die Kontrolle los und kehren zu unserer wirklichen Lebendigkeit zurück.

Claudia Schwab
Letzte Artikel von Claudia Schwab (Alle anzeigen)