Ehrlichkeit zu sich selbst, lässt manchen ausflippen
„Die größte Lüge, die wir erzählen können, ist die, die wir uns selbst erzählen.“ Dieser Satz trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um die Herausforderung der Ehrlichkeit geht. Während es uns oft leichtfällt, anderen gegenüber eine Fassade aufrechtzuerhalten, stolpern wir immer wieder über die eigene Wahrheit.
Warum fällt uns Selbsttäuschung so leicht?
„Ich sage dir jetzt ganz ehrlich, wie ich mich fühle.“ Ein Satz, den wir alle schon einmal ausgesprochen haben. Doch ist das wirklich die Wahrheit, die wir da gerade aussprechen? Oder verpacken wir unsere Wünsche und Erwartungen in ein ehrliches Gewand, um beim anderen eine bestimmte Reaktion hervorzurufen?
Ehrlichkeit zu anderen Menschen ist zweifellos wichtig. Doch die größere Herausforderung liegt oft in der Ehrlichkeit zu sich selbst. Wir neigen dazu, uns selbst zu belügen, um unser Ego zu schützen oder um unangenehme Wahrheiten zu verdrängen. Wir suchen nach Ausreden, rechtfertigen unser Verhalten und schieben die Schuld auf andere. Dabei vergessen wir oft, dass wir uns mit jeder Lüge ein Stückchen weiter von uns selbst entfernen.
Die Wahrheit über unsere Motive
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, müssen wir uns eingestehen, dass unsere Motive oft komplexer sind, als wir denken. Wenn wir jemandem sagen, dass wir ehrlich zu ihm sein wollen, dann möchten wir in den meisten Fällen, dass sich etwas ändert. Wir wünschen uns, dass unser Gegenüber unser Verhalten versteht, uns besser behandelt oder unsere Erwartungen erfüllt.
Indem wir uns als ehrlich darstellen, entlasten wir uns sehr gerne selbst von der Verantwortung für unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse. Wir projizieren unsere Erwartungen auf den anderen und machen ihn dafür verantwortlich, dass es uns gut geht. Doch so funktioniert es nicht.
Die Angst vor der Wahrheit
Die Angst vor der Wahrheit ist tief in uns verwurzelt. Wir fürchten uns vor den Reaktionen anderer, vor Ablehnung und vor dem Verlust von Beziehungen. Doch was ist schlimmer: die Angst vor der Wahrheit oder die Wahrheit selbst?
Ich erlebe es immer wieder, Ehrlichkeit zu sich selbst lässt manchen ausflippen. Weil es dann die Motive aufdeckt, warum wir vieles tun, nicht tun usw.
Wenn wir uns der Wahrheit stellen, können wir wachsen und uns weiterentwickeln. Wir können lernen, Verantwortung für unser eigenes Leben zu übernehmen und uns von belastenden Mustern zu lösen. Doch dieser Weg ist oft schmerzhaft und erfordert Mut.
Die Wiederholung als Spiegel unserer selbst
In unseren Beziehungen wiederholen sich oft dieselben Muster. Wir ziehen immer wieder dieselben Menschen an und erleben ähnliche Konflikte. Das liegt daran, dass wir unbewusst nach Bestätigung für unsere Glaubenssätze suchen. Egal, ob in unseren Beziehungen, mit Geld oder in unserem Business. Wenn wir immer wieder dieselben Erfahrungen machen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass wir etwas in unserem Leben verändern müssen.
Ich sage immer, die Veränderung ist einfach viel mehr weglassen, als mehr zu tun. Es geht um viel mehr zulassen, als weg haben wollen.
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