Inneres Fundament und Veränderung
Wir leben in einer Welt, die uns von klein auf lehrt, nach außen zu schauen. Unsere Kraft fließt beständig in die Welt – in Projekte, Beziehungen, Pflichten, Träume und in die ständige Suche nach mehr. Und daran ist nichts verkehrt. Es ist ein natürlicher Teil des Menschseins, mit der Welt zu interagieren und sie zu gestalten.
Gleichzeitig fragen wir, warum unser Selbstbewusstsein irgendwie auf der Strecke geblieben ist und deswegen wissen wir das Wesentliche sehr lange nicht: Wo sind wir eigentlich verwurzelt?
Heute erzähle ich nochmals aus meiner Krisenzeit. Nicht, weil ich soooo gerne davon rede, sondern weil ich heute erkenne, sie war meine beste Zeit, um mein inneres Fundament zu bilden. Für dieses Fundament bin ich so sehr dankbar, denn es trägt mich durch diese Zeiten. Es hat sich nicht durch SchnulliMulli gebildet, sondern durch ganz viel Loslassen, Hingabe und Schmerz.
Ein Leben ohne Fundament: bedeutet Absturz
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da fühlte ich mich wie ein Blatt im Sturm. Ich wurde hin und her geschleudert, von außen getrieben, von Erwartungen, Pflichten und meinem eigenen Anspruch, immer stark und perfekt zu sein. Wie fast alle Menschen suchte ich meinen Halt im Außen. Ich fühlte mich trotz enormer Beschäftigung innerlich leer und unglücklich. Ich wusste nicht, was mein eigener Weg sein sollte, was mich wirklich trägt. Innerlich trug ich durch diese ganzen Ansprüche so viel Ballast mit mir herum und hoffte durch Kompensationen im Außen dem Ganzen entfliehen zu können. Tja, dann kam der Moment, in dem alles zusammenbrach. Eine Krise, die mich völlig aus der Bahn warf.
Ich weiß noch genau, wie ich drei Monate lang in meinem Selbstmitleid badete. Ich war das wimmernde Opfer, das ständig jammerte: „Warum ich?“ „Warum passiert mir das?“ Ich suchte noch ein gutes Stück des Weges Halt im Außen, versuchte noch zu kontrollieren, doch nichts gelang mehr wie früher. Es war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen, und ich hatte nichts, woran ich mich festhalten konnte.
Die Erkenntnis: Als Opfer bleibst du stehen
Eines Tages, mitten in einer meiner Jammerattacken, traf es mich wie ein Blitz. Ich verstand plötzlich: Als Opfer würde ich niemals vorankommen. Alles hätte, könnte, sollte, hatte keinen Wert. Kein Mensch, kein Umstand und keine äußere Lösung konnte mich retten. Wenn ich mein Leben verändern wollte, musste ich bei mir anfangen. Ich musste aufhören, gegen das Leben zu kämpfen und die Umstände zu kämpfen, und stattdessen herausfinden, worauf ich wirklich stehen konnte.
Der Weg zu meinem inneren Fundament
Der erste Schritt war brutal ehrlich. Ich setzte mich hin und fühlte alles, was ich so lange verdrängt hatte – die Angst, die Enttäuschung, die Wut, alle Entbehrungen. Es war kein schöner Prozess, aber er war befreiend. Zum ersten Mal sagte ich wirklich „Ja“ zu dem, was war. Kein resigniertes, erzwungenes Ja, sondern ein Ja, das aus der tiefen Erkenntnis kam: „Es ist, wie es ist.“
Mit der Zeit begann ich zu verstehen, dass all diese Gefühle nicht mein Feind waren, sondern mein Wegweiser. Sie zeigten mir, wo ich nicht in mir selbst verwurzelt war, wo ich im Außen suchte, was ich nur in mir selbst finden konnte. Es war ein harter, aber notwendiger Prozess.
Vom Widerstand zur Offenheit
Vor meiner Krise war mein Leben geprägt von Widerstand. Ich wollte die Vergangenheit anders haben, die Zukunft kontrollieren und alles Unangenehme vermeiden. Doch genau dieser Widerstand hielt mich gefangen. Sobald ich begann, dem Leben mit Offenheit zu begegnen, änderte sich alles. Es fühlte sich an, als würde ich zum ersten Mal wirklich atmen. Plötzlich konnte ich die Dinge sehen, wie sie waren – ohne oder mit weniger Angst, ohne Be- und Verurteilung.
Die Königsklasse: Freude an der Veränderung
Es gab einen Moment, der für mich die absolute Wende war. Ich saß eines Abends alleine da, umgeben von all den Dingen, die ich früher als Problem gesehen hatte. Und plötzlich fühlte ich nicht mehr nur Akzeptanz, sondern Freude. Freude darüber, dass das Leben mich hierhergeführt hatte, zu mir selbst. Diese Freude war keine naive Euphorie, sondern ein tiefes Wissen: Alles, was geschieht, geschieht, um mich zu meinem wahren Fundament zu führen. Das hat in mir etwas so weit geöffnet und wenn ich zurückdenke, ich hatte nie geglaubt, dankbar für meine Krise und die Menschen, wie sie mit mir umgegangen sind, so dankbar zu sein. Doch ich bin es. So sehr. Was und wie ich heute lebe, zeigt mir so deutlich auf, welchen riesen Berg an emotionalem und energetischem Müll ich losgeworden bin.
Mein Leben heute: Verwurzelt und frei
Heute weiß ich, wie es sich anfühlt, verwurzelt zu sein. Mein inneres Fundament ist nicht perfekt, aber es trägt mich, egal, was im Außen geschieht. Ich habe aufgehört, im Leben nach Halt zu suchen, weil ich ihn in mir gefunden habe. Das gibt mir eine Freiheit, die ich früher nie für möglich gehalten hätte.
Das Leben ist nicht immer leicht. Es gibt Herausforderungen, Schmerz und Verluste. Doch ich weiß jetzt, dass all das Teil des Spiels ist. Und anstatt dagegen anzukämpfen, lade ich es ein. Denn ich habe erfahren: Wenn du bei dir selbst ankommst, kann dich nichts mehr wirklich erschüttern.
Fazit: Dein inneres Fundament entdecken
Wenn ich eines aus meiner Krise gelernt habe, dann dies: Dein inneres Fundament ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder das Leben zu kontrollieren. Es geht darum, es voll und ganz zu leben – mit allem, was dazugehört. Und das beginnt mit einem mutigen „Ja“ zu dir selbst und zu dem, was gerade ist. Sag „Ja“, und du wirst sehen, wie dein Leben sich verwandelt.
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