Projektion -warum wir bewundern und verachten und warum es so wehtun kann, nicht gesehen zu werden.

Menschen glorifizieren das, was sie insgeheim ersehnen, und sie verachten das, was sie selbst unterdrücken. Doch anstatt das zu erkennen, spielen sie ihr Spiel weiter. Der eine wird gefeiert, der andere verachtet – aber beides ist nur ein Spiegel.

Vielleicht ist dir das noch nie bewusst aufgefallen, aber es gibt einen Grund, warum dich manche Menschen faszinieren und andere wahnsinnig aufregen. Es geht nie um sie – es geht immer um dich.

Und das Tragische daran?
Wer durch die Projektion eines anderen betrachtet wird, wird nicht wirklich gesehen. 

Glorifizierung: Warum bewunderst du andere?

„Wow, die ist so mutig.“
„Der lebt einfach sein Ding.“
„Diese Ausstrahlung – hätte ich auch gern.“
„Dem sein Geld will ich auch haben/verdienen.“
„So erfolgreich wäre ich auch gern.“

Und was machst du?

Du bewunderst. Erzählst dir, dass diese Menschen anders sind, besser, talentierter, mehr Glück haben, das Kind reicher Eltern ist usw.

Bullshit.

Die Wahrheit?
Diese Menschen haben sich nur entschieden.
Nicht, weil es leicht war. Nicht, weil sie keine Angst hatten. Sondern, weil sie es wollten.

Bewunderung ist ein unerkannter Spiegel

Was wäre, wenn du anstatt zu staunen einfach mal hinschaust?
Denn was du an anderen feierst, steckt auch in dir. Sonst würdest du es gar nicht sehen.
Du kannst dich immer nur selbst im anderen erkennen.

Denke mal an die Menschen, die du bewunderst.

  • Ist es ihre Freiheit, die dich fasziniert? Deine Angst hält dich davon ab, unabhängig zu sein.
  • Ist es ihre Authentizität, die dich beeindruckt? Dann erkenne, dass du dich ständig anpasst.
  • Ist es ihr Erfolg, den du bestaunst? Fang an und rede dir nicht ständig ein, dass du „noch nicht bereit“ bist.

Und jetzt?
Bleibst du weiter in der Zuschauerrolle oder erkennst du, dass das, was du bewunderst, dein eigener Ruf ist, es selbst zu leben?

Verachtung: Warum regen dich manche Menschen auf?

 

Jetzt das Gegenteil: Die, die dich abstoßen. Die dich nerven. Die du nicht ausstehen kannst. Die, die sich ganz schön was trauen.

Warum?
Weil sie das leben, was du dir selbst nicht erlaubst.

  • Die Frau, die sich nimmt, was sie will?
    Dir hat man gesagt, du sollst bescheiden sein; dich nicht vordrängen; nicht unverschämt und gierig sein.
  • Der Typ, der sich feiert?
    Du fühlst dich unwichtig, weil niemand ein Können aufgefallen ist oder dir gesagt worden ist: „Hättest du besser machen können oder du brauchst dir auf dein Ergebnis nix einzubilden.
  • Der Mensch, der einfach sagt, was er denkt?  Dir hat man beigebracht, bestimmte Worte nicht sagen zu dürfen oder dass die Mama, den Papa, die Oma und wen noch alles traurig macht. Deswegen traust du dich nicht, deine Wahrheit zu sprechen.

Woher kommt das?

Von klein auf lernen wir, bestimmte Dinge nicht zu tun, weil sie „nicht okay“ sind.

  • Sei nicht so laut.
  • Sei nicht so egoistisch.
  • Sei bescheiden.
  • Sei nett.
  • Sei lieb.
  • Sei brav.

Und was passiert?
Wir schneiden Teile von uns selbst ab.
Aber das Problem ist: Diese Anteile sind nicht weg. Sie sind nur verdrängt – und tauchen dann in Form von anderen Menschen auf, die uns unendlich triggern.

Das heißt:

  • Wenn dich jemand aufregt, ist das eine Einladung hinzuschauen.
  • Wenn du jemanden abwertest, zeigt dir das, wo du selbst in einem inneren Käfig sitzt.

Und jetzt?
Bekämpfst du weiter dein eigenes Spiegelbild – oder wagst du es endlich, dich selbst anzusehen?

Dein Leben ist ein Spiegel

Du siehst die Welt nicht, wie sie ist.
Du siehst die Welt, wie du bist.

Alles, was dich trifft, berührt oder aufregt, hat immer mit dir zu tun.

  • Menschen, die dich faszinieren, zeigen dir dein ungenutztes Potenzial.
  • Menschen, die dich triggern, zeigen dir deine unerlösten Schatten.

Das Leben spiegelt dir so lange dein Inneres wider, bis du es erkennst. Und wenn du denkst, du hättest es verstanden, dann kommen neue Menschen in dein Leben, die noch tiefer graben.

Projektion: Die tiefere Wunde – nicht gesehen werden

 

Das Schlimmste an Projektionen ist nicht, dass sie passieren.
Sondern, dass sie uns unsichtbar machen.

Denn, wenn jemand durch seinen eigenen Filter auf dich schaut,

  • Sieht er nicht aus, wer du wirklich bist.
  • Hört er nicht, was du wirklich meinst.
  • Versteht er nicht, was du fühlst.

Und das tut weh.
Tief.
Besonders, wenn du es aus der Kindheit kennst.

Denn als Kinder wollten wir nur eines: verstanden werden.
Doch was ist passiert?

  • Unsere Eltern haben uns oft nicht so gesehen, wie wir wirklich waren – sondern durch ihre eigenen Ängste, Muster und Erwartungen.
  • Wir wurden in Rollen gesteckt, die nichts mit unserem wahren Wesen zu tun hatten.
  • Wir mussten uns anpassen, weil unser echtes Sein nicht erwünscht oder verstanden wurde.

Und so entstand dieser Schmerz.
Das Entsetzen, das Unverständnis, die freundliche Fassungslosigkeit:
„Warum sehen sie nicht, was ich wirklich meine/will?“
„Warum verstehst du mich nicht?“

Die ewige Rechtfertigung oder Erklärung

 

Wenn du durch eine fremde Projektion betrachtet wirst, kommt oft das Bedürfnis hoch, dich zu erklären oder rechtfertigen zu müssen.

  • „So habe ich das gar nicht gemeint.“
  • „Ich bin nicht so, wie du denkst.“
  • „Du verstehst mich falsch.“

Warum?
Weil wir hoffen, dass wir doch noch erkannt werden.
Unser Gegenüber sieht uns wirklich.

Doch die Wahrheit ist:
Du kannst dich zu Tode erklären – wenn jemand in seiner Projektion gefangen ist, wird er dich nicht erkennen oder verstehen.

Wie du nicht mehr leidest

 

Projektionen tun weh.
Sie können dich verletzen.
Es kann verdammt einsam sein, wenn du sie durchblickst und andere nicht.

Aber es gibt einen Unterschied zwischen dem Schmerz eines Kindes und der Erkenntnis eines Erwachsenen.

Ein Kind wird verstanden werden.
Ein bewusster Erwachsener versteht sich selbst.

Und wenn du dich selbst siehst, dann brauchst du niemanden mehr, der es für dich tut.
Dann erkennst du:

  • Menschen werden dich immer durch ihre Filter sehen – und das ist okay.
  • Deine Wahrheit muss nicht von anderen bestätigt werden.
  • Dein Wert hängt nicht davon ab, ob dich jemand richtig versteht.

Und in dem Moment, in dem du das fühlst, bist du frei.

Erkennen bedeutet Freiheit

 

Wenn du das wirklich verstehst, dann gibt es keine Ausreden mehr.
Dann hörst du auf, andere als besser oder schlechter zu sehen.
Dann hörst du auf, dich klein oder überlegen zu fühlen.

Denn dann siehst du: Du bist alles.

Was passiert, wenn du dich traust, es zu sehen?

  • Du hörst auf, Menschen übertrieben zu bewundern. Stattdessen erkennst du: Ich kann das auch.
  • Du hörst auf, Menschen zu verachten oder zu kritisieren. Stattdessen fragst du dich: Warum triggert mich das so?
  • Du wirst freier. Weil du nicht mehr kämpfst – sondern endlich lebst.
    Also, was wählst du?
    Weiter nach außen projizieren – oder endlich den Mut haben, dich selbst wirklich anzusehen?

     

    Weiter kämpfen, um verstanden zu werden – oder dich endlich selbst so tief erfassen, dass es egal wird, ob andere es tun?

    Denn eines ist sicher: Dein Leben wartet nicht auf dich.

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Claudia Schwab
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